Eltern spielen mit Kind
Starte deine Partnersuche
Ich bin Ich suche

Du kannst dein Geschlecht später noch weiter definieren.

Schütze deine Daten mit einem sicheren Passwort. Beachte bitte folgendes:

  • Mindestens 8 Zeichen
  • Buchstaben UND Zahlen/Sonderzeichen
  • Muss sich von deiner E-Mail-Adresse unterscheiden
Finde deinen ElitePartner!
  • Singles mit Persönlichkeit
  • Sichere und TÜV SÜD-zertifizierte Software
  • Zugang nur mit ernsten Absichten

Zusammenbleiben wegen der Kinder: Triff die richtige Entscheidung mit Nachwuchs

von Helena Papadakis , 16. Februar 2018

Du hast die perfekte kleine Familie – Vater, Mutter, Kind, ein schmuckes Haus auf dem Land. Eigentlich könnte alles so schön sein, doch seit einiger Zeit ist der Wurm drin. Ständig gibt es Streit und dazwischen bleibt nur die Routine. Die Trennung steht im Raum, aber du schreckst vor dem endgültigen Schritt zurück. Denn die Fragen quälen dich: Was passiert mit den Kindern? Werden sie darunter leiden? Sollten wir vielleicht besser zusammenbleiben wegen der Kinder?

Eine gemeinsam gegründete Familie verändert die Beziehungsdynamik und stärkt die emotionale Verbundenheit zueinander – kein Wunder, dass eine Trennung schwerer mit einem Kind fällt. Das zeigen auch die Ergebnisse unserer ElitePartner-Studie 2018: Bei mehr als zwei Dritteln der Paare mindert ein Kind die Zweifel an einer Beziehung1. Auch interessant: Knapp die Hälfte (49 Prozent) gibt an, dass ein Kind dazu beiträgt, sich als Paar im Auge zu behalten.

Eine Trennung ist nie schön, besonders nicht, wenn Kinder im Spiel sind. Aber sollte man wirklich zusammenbleiben wegen des Kindes? Was sind die psychologischen Konsequenzen einer Trennung für die Sprösslinge? Oder ist es womöglich schädlicher für den Nachwuchs, wird die Beziehung wegen des Kindes weitergeführt?

Fünf gute Gründe für eine Trennung trotz Kind

Eine Beziehung wegen eines Kindes weiterzuführen, klingt zunächst plausibel. Die meisten Ängste, die dieser Entscheidung zugrunde liegen, sind jedoch unbegründet – insofern man die Trennung richtig angeht. Selbst wenn eine Ehe nicht hält, das Elternsein bleibt. Nimm dir dieses Motto zu Herzen, dann kannst du deinem Kind die Trennung besser beibringen und der Nachwuchs kann sie besser verkraften.

1. Zusammenbleiben wegen des Kindes? Das kleinere Übel zählt

Natürlich leiden Kinder unter einer Trennung. Andererseits sind sie sehr sensibel und spüren es genauso, wenn die Eltern nicht mehr liebevoll miteinander umgehen und sich womöglich gegenseitig fragen „Liebe ich ihn bzw. liebe ich sie überhaupt noch?“. Und das ist meist schlimmer als die eigentliche Trennung. Gerade wegen des Nachwuchses ist es darum wichtig, für klare Verhältnisse und ein stabiles und harmonisches Umfeld zu sorgen.

2. Die Kinder stärken

Wenn die Harmonie keine ehrliche Basis hat oder offen gestritten wird, werden die Sprösslinge stärker in Mitleidenschaft gezogen. Eine klare Trennung statt Zusammenbleiben wegen des Kindes kann daher sogar positiv sein: Sind die unterschwelligen Spannungen durch einen klaren Schnitt gelöst, hat der Nachwuchs die Gelegenheit, sich mit der Situation auseinanderzusetzen. Auch wenn dies Wut, Trauer und Enttäuschung mit sich bringt.

Anders, wenn eine Beziehung wegen der Kinder weitergeführt wird. In diesem Fall leiden sie still. Sie trauen sich nicht, die heile Familienwelt in Frage zu stellen. Schließlich leben ihre Eltern ihnen diese scheinbare Idylle ja vor – das „Scheitern“ gilt somit als unnormal.

3. Kein schlechtes Vorbild sein beim Zusammenleben wegen dem Kind

„Scheidungskinder haben insgesamt keine dramatischen Nachteile“, sagt Psychologie-Professorin Sabine Walper, stellvertretende Direktorin des Deutschen Jugendinstituts, die die Folgen von Scheidungen für Kinder untersucht hat. Beziehungsmuster werden nicht vererbt, sondern nur vorgelebt, so Walper. „Manchmal sind Kinder sogar froh, wenn Eltern sich trennen, weil dann die ständigen Streitereien aufhören.“ Wenn keine Trennung des Kindes wegen stattfindet, nehmen die Kleinen die aufgesetzte und lieblose Partnerschaft der Eltern als Vorbild für ihre eigenen zukünftigen Beziehungen.

„Auch sie brauchen in ihrem Leben Schmerzen und Krisen, um ihre eigenen Bewältigungsstrategien zu entwickeln, die sie spätestens als Erwachsene dringend brauchen. Wenn die Eltern dabei ein Vorbild sein können, wie man mit Krisen umgeht, umso besser“

, schreibt Wissenschaftsjournalistin Jutta Martha Beiner in ihrem Buch „Mut zur Trennung“.

4. Selbst daran wachsen

Beim Zusammenbleiben wegen des Kindes sollte man aber nicht nur den Nachwuchs, sondern auch seine persönlichen Belange im Auge behalten. Beiner ist der Meinung, viele Beziehungen hätten einmal ihre Zeit gehabt. Zu erkennen, wann diese vorbei ist, sei eine wichtige Fähigkeit. Denn an einer Trennung zur richtigen Zeit könne man wachsen.

Sie sei nicht für schnelle Trennungen per se, doch Beziehungen wegen eines Kindes weiterzuführen, obwohl sich die Partnerschaft emotional in einer Sackgasse befindet, sei für niemanden eine gute Lösung.

Trennung trotz Kind: Diese Maßnahmen helfen deinem Nachwuchs

Für viele Paare ist das Zusammenbleiben wegen eines Kindes keine Option. Besonders wichtig ist es in dem Fall, ein paar Spielregeln zu beachten.

Pflege den Kontakt zum Ex-Partner

Dem Wunsch, eine Beziehung nicht wegen des Kindes weiterzuführen, ist grundsätzlich nichts entgegenzusetzen. Wichtig ist dabei jedoch, den Kontakt mit dem Ex-Partner aufrecht zu erhalten – zumindest für das Kind. Judith Wallerstein von der kalifornischen University of Berkeley und Julia Lewis von der San Francisco State University begleiteten über einen Zeitraum von 25 Jahren Kinder getrennter Familien. Ihr Ergebnis: Die Kinder, die einen guten Kontakt zu dem Elternteil hatten, das nicht mehr im eigenen Haushalt lebt, waren am wenigsten von deren Trennung belastet2 . Laut Forschern der Karlstad Universität in Stockholm weisen Kinder, die abwechselnd bei Vater und Mutter leben zudem ein niedrigeres Stresslevel auf3.

Verzichte auf Machtspielchen

Hat man sich entschieden nicht zusammenzubleiben, sollte man wegen der Kinder besonders auf seinen weiteren Umgang mit dem Ex-Partner achten. Denn spielt ein Elternteil den gemeinsamen Nachwuchs gegen den anderen aus, können sich in der Tat langfristige psychische Störungen entwickeln. Der Grund: Kinder lieben in der Regel beide Elternteile.

Wissenschaftsjournalistin Beiner sagt: „Die Partnerebene von der Elternebene zu trennen, ist sehr wichtig. Das, was Kindern wirklich schadet, sind diese fürchterlichen Loyalitätskonflikte, wenn die Eltern sich vor dem Kind gegenseitig abwerten. Das ist auch ein Affront gegen das Kind selbst – immerhin besteht es zur Hälfte aus dem anderen Elternteil.“

 Zusammenbleiben wegen des Kindes – ja oder nein?

Eine perfekte Lösung gibt es natürlich nicht. In jedem Fall ist die Situation kompliziert und ruft Enttäuschung und Trauer hervor.  Die Erwartungshaltungen an eine Beziehung sind in der heutigen Gesellschaft groß und Trennungen werden häufig als Versagen wahrgenommen. Doch: Wer miteinander nicht glücklich ist, sollte nicht wegen der Kinder zusammenbleiben. Solange ein Beziehungsende in geordneten Bahnen abläuft, nicht in einen Rosenkrieg ausartet und solange beide Elternteile weiterhin für die Kinder da sind und ihnen dies auch vermitteln, besteht kaum ein Risiko für langfristige Schäden. Eher im Gegenteil: Sowohl du als auch deine Kinder werden aus einer Trennung gestärkt und glücklicher herausgehen.