Affäre oder Beziehung – kann aus einer Liaison etwas Ernstes werden?
Ein Treffen hier, ein Treffen da, die Chemie stimmte und es machte Spaß. Doch schon bald stellte sich Sehnsucht ein. Alles wurde intimer und dann war klar: Eine Affäre reichte nicht mehr. Plötzlich waren Gefühle im Spiel und das Verlangen nach einer richtigen Partnerschaft wurde größer. Doch worin besteht eigentlich der Reiz eines Verhältnisses – vor allem, wenn einer der Beteiligten vergeben ist? Und ist der Sprung von einer Affäre in eine Beziehung überhaupt zu schaffen?
Inhaltsverzeichnis
- Warum lassen sich Singles auf eine Affäre ein?
- Warum lassen sich Vergebene auf eine Affäre ein?
- Wie kann aus einer Affäre eine Beziehung werden? Die Anzeichen
- Wann und warum ist es wichtig, eine Entscheidung zwischen Affäre und Beziehung zu treffen
- Beziehung oder Affäre? Diese Fragen können helfen
- Fazit: Aus einer Affäre kann durchaus eine Beziehung werden
Warum lassen sich Singles auf eine Affäre ein?
Es muss nicht immer gleich eine feste Beziehung sein: Viele Singles sind zunächst gar nicht auf der Suche nach einer Partnerschaft, sondern lassen sich lieber erst einmal auf eine unverbindliche Affäre ein. Dafür gibt es viele Gründe:
- Der Vergnügungsfaktor: Eine Affäre klingt zunächst einfach nur nach Spaß – der Single kann sich körperlich auf jemanden einlassen und die Vorzüge der Nähe genießen, ohne sich emotional öffnen oder binden zu müssen.
- Der Unabhängigkeitsfaktor: Sich nur auf eine Person festzulegen, fällt einigen schwer. Bleibt es bei einer oberflächlichen Affäre, sind die Beteiligten in der Regel weiterhin frei, zu tun und zu lassen, was sie möchten. Das betrifft auch den Blick in die Zukunft: Wer beruflich viel auf Reisen ist oder nicht weiß, wo es ihn demnächst hinverschlägt, ist weniger offen für eine verbindliche Partnerschaft.
- Der Zeitfaktor: Gerade im heutigen Alltag geht vieles hektisch zu. Wie praktisch, wenn man dann nicht noch zusätzlich in eine Beziehung investieren muss, sondern seine Freizeit so verbringen kann, wie man möchte. Eine Affäre ist da weniger zeitintensiv als eine Partnerschaft und verspricht daher einmal mehr: Unabhängigkeit.
- Der Hoffnungsfaktor: Auch wenn sich viele Singles bewusst einen Affärenstatus aussuchen, gibt es natürlich auch diejenigen, die sich eigentlich eine Beziehung wünschen. Mit einer Affäre verbinden sie dann einen ersten Schritt der Annäherung, jedoch mit der Hoffnung verbunden, dass daraus im Laufe der Zeit mehr entstehen könnte.
Warum lassen sich Vergebene auf eine Affäre ein?
Doch nicht nur Singles, sondern auch viele Vergebene führen trotz ihrer Beziehung eine Affäre. Woran liegt das?
- Sie wollen den Sex: Vor allem in länger bestehenden Beziehungen kommt es vor, dass das körperliche Verlangen nach dem Partner abnimmt. Obwohl alles andere zwischen ihnen stimmt, sind sie dann unter Umständen empfänglicher für Abenteuer außerhalb der Partnerschaft. Sie stillen dann lediglich die körperlichen Bedürfnisse und holen sich die selbstbestätigenden Streicheleinheiten, die ihnen in ihrer Beziehung fehlen.
- Sie reizt das Verbotene: Natürlich darf auch nicht unterschätzt werden, welche Macht der Reiz des Verbotenen ausüben kann. Für viele ist es verlockend, aus der Routine auszubrechen und etwas für sich selbst zu tun. Ist das dann auch noch etwas, von dem keiner wissen darf, macht die prickelnde Heimlichkeit die Affäre umso reizvoller und aufregender.
- Sie genießen die Aufmerksamkeit: Oft ist eine Affäre deshalb so unwiderstehlich für vergebene Menschen, weil sie das Gefühl haben, wieder von einem anderen Menschen wirklich und völlig neu wahrgenommen zu werden. In der eigenen Beziehung werden keine lebendigen Gespräche mehr geführt, die Erotik fehlt, die Aufmerksamkeit schwindet. Das gezeigte Interesse an der eigenen Person wirkt dann wie ein Aphrodisiakum und übt oft eine größere Anziehungskraft aus als die Aussicht auf Sex. Es ist der Hunger nach einer zwischenmenschlichen Beziehung, die die Betroffenen in die Untreue treibt.
- Sie suchen Selbstbestätigung: Ein weiterer Grund, der Vergebene dazu bringen kann, sich auf eine Affäre einzulassen, ist das Bedürfnis, das eigene Selbstwertgefühl zu heben. Dies kommt häufiger bei Männern vor, die sich durch ein abnehmendes Sexualleben mit der Partnerin schnell abgewertet und nicht gewollt fühlen.
Wie kann aus einer Affäre eine Beziehung werden? Die Anzeichen
Nicht immer bleibt es unverbindlich und unkompliziert: Es fing zwar harmlos an, doch inzwischen merkst du, dass du dir mehr wünschst als lediglich den Status einer/eines (heimlichen) Geliebten. Die Affäre wird immer intensiver und schließlich gestehst du dir ein, verliebt in einen vergebenen Mann oder eine vergebene Frau zu sein. Folgende Anzeichen können dafür sprechen, dass die Chancen für eine Beziehung ziemlich gut stehen.
1. Es geht nicht nur um Sex
Eine Affäre lebt vom Unverbindlichen, Spontanen. In der Regel geht es dabei vor allem um erotische Abenteuer. Verbringt er/sie jedoch auch außerhalb des Bettes immer öfter Zeit mit dir, lässt sich auf intensive Gespräche ein und zeigt gesteigertes Interesse an deiner Person, scheinen bereits Emotionen im Spiel zu sein. Auch, wenn du dir selbst zunehmend Fragen wie „Vermisst er/sie mich?“ oder „Was bedeutet die Affäre für den Mann bzw. die Frau?“ stellst, kann es darauf hindeuten, dass bereits mehr zwischen euch entstanden ist.
2. Ihr zeigt euch zunehmend zusammen in der Öffentlichkeit
Von wegen Heimlichkeit: Obwohl ihr euch nicht in einer offiziellen Beziehung befindet und er/sie vielleicht sogar vergeben ist, verbringt ihr viel Zeit miteinander. Auf der Straße lauft ihr vielleicht Hand in Hand, ihr geht zusammen auf Partys oder Veranstaltungen, selbst wenn ihr Gefahr lauft, dass euch jemand erkennen könnte. Kurzum: Ihr versteckt euch und eure Gefühle nicht. Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass du die Affäre in eine Beziehung umwandeln kannst.
3. Ihr habt viel Kontakt
Eine WhatsApp-Nachricht am Morgen, eine kleine Sprachnachricht zum Mittag und am Abend dann das vertraute Telefonat: Wer ständig in Kontakt miteinander steht, intensiviert automatisch das Verhältnis zueinander. Schnell wird so aus der unverbindlichen Affäre ein innigerer Kontakt – schließlich lernt ihr euch auf diese Weise immer besser kennen und kommt euch auch emotional näher.
4. Ihr sprecht offen über eure Gefühle
Über Gefühle zu sprechen, ist oft ein Anzeichen für das Ende einer Affäre. Denn mit Emotionen gehen Verbindlichkeit, Verantwortung und Ernsthaftigkeit einher. Tauscht ihr euch dennoch offen darüber aus und schreckt dabei auch nicht vor dem Wort „Beziehung“ zurück, kann es gut sein, dass aus dem anfänglichen Abenteuer mehr entsteht.
5. Ihr malt euch gemeinsame Zukunftsszenarien aus
Auch wenn es zunächst Luftschlösser sind, die ihr malt – sobald ihr anfangt, Pläne zu schmieden, die in etwas entfernterer Zukunft liegen, darfst du „Beziehungsluft“ wittern. Sei es ein gemeinsamer Urlaub oder ein gebuchter Tanzkurs – wer bereit ist, sich nicht nur für das Jetzt, sondern auch für das Morgen festzulegen, zeigt, dass ihm/ihr bereits mehr an der Affäre liegt.
6. Ihr stellt euch gegenseitig euren Familien vor
Sobald ihr euch gegenseitig mit euren Freunden oder Familien bekannt macht, stehen die Zeichen in Richtung Beziehung: Denn durch das Kennenlernen nahestehender Personen wird der Flirt zwischen euch real und verlässt die Sphären heimlicher Unverbindlichkeit. Aber: Das bloße Versprechen und Vorhaben, dich vorzustellen, reicht nicht aus – hier zählen allein die Taten, denn Worte können in diesem Fall nur Schall und Rauch sein.
7. Der Vergebene zieht Konsequenzen und beendet seine Beziehung
Ein klares Signal ist natürlich außerdem, wenn sich der Vergebene vor seinem Partner zum Fremdgehen bekennt und im besten Fall auch gleich die Beziehung beendet, weil er Gefühle entwickelt hat. Dann wäre er/sie frei und euch stehen für die Zukunft alle Wege offen, sich zusammen auszuprobieren.
Wann und warum ist es wichtig, eine Entscheidung zwischen Affäre und Beziehung zu treffen?
Egal, ob du alleinstehend oder vergeben bist – sobald einer von euch beiden ernstere Absichten entwickelt hat, hört der unverbindliche Spaß auf. Spätestens dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ihr die Entscheidung treffen müsst, ob ihr den Sprung von der Affäre in eine Beziehung wagen möchtet. Denn durch die Gefühle können schnell unterschiedliche Erwartungshaltungen entstehen. Der Verliebte sehnt sich nach einem beständigeren Kontaktaustausch, wünscht sich mehr Zeit und träumt von einer gemeinsamen Zukunft. Dann kann es passieren, dass der Betroffene beginnt, akut unter der Unverbindlichkeit zu leiden – ist sie doch schließlich genau das Gegenteil von dem, was gewünscht wird.
Haben sich bei dir keine Gefühle entwickelt, solltest du die Affäre beenden. Jemanden mit vagen Versprechungen abzuspeisen oder hinzuhalten, nur um weiterhin die prickelnde Liaison zu genießen, ist nicht fair. Und auch, wenn du dich in einer Partnerschaft befindest, ist es ratsam, sich irgendwann zwischen Affäre und der bestehenden Beziehung zu entscheiden. Ein schlechtes Gewissen kann deinen inneren Seelenfrieden auf Dauer belasten, auch kann dein Partner durch dein verändertes Verhalten misstrauisch werden. Die aufkommenden Konfliktsituationen sind für alle Beteiligten belastend und – sind Kinder mit im Spiel – nicht dauerhaft tragbar.
Beziehung oder Affäre? Diese Fragen können helfen
Du bist hin- und hergerissen zwischen deiner Affäre und deiner Beziehung und weißt nicht, wie du dich entscheiden sollst? Stell dir folgende Fragen, um mehr Klarheit zu gewinnen in dem, was du wirklich möchtest:
- Ist die Affäre zufällig entstanden oder hast du sie aktiv provoziert?
- Bist du schon öfter fremdgegangen?
- Vermisst du die Affäre, wenn ihr euch länger nicht gesehen habt?
- Hast du ernsthafte Gefühle für deine Affäre entwickelt?
- Ertappst du dich dabei, dir Zukunftsvisionen mit der Affäre vorzustellen?
- Bist du schon länger unglücklich in deiner Beziehung?
- Überlegst du schon länger, deinen Partner zu verlassen?
- Wie sehr beeinflusst dich die Meinung deines sozialen Umfelds in deinem Handeln?
Fazit: Aus einer Affäre kann durchaus eine Beziehung werden
Eine Affäre kann prickend, aufregend und belebend sein – keine Frage. Für jemanden, der sich zeitlich und örtlich nicht festlegen möchte, nur ein Abenteuer sucht oder seine Unabhängigkeit genießt, ist ein unverbindliches Verhältnis oft die attraktivere Variante zu einer Beziehung, in die investiert werden muss. Schwieriger wird es jedoch, wenn mindestens einer der Beteiligten vergeben ist oder sich in die Affäre verliebt. Dann muss die Entscheidung her: Wagen wir den Schritt in eine ernsthafte Beziehung? Solltest du bereits vergeben sein, dann mach dir klar: So schade es ist, aber du kannst auf Dauer nicht alles haben. Bist du der- oder diejenige, die frei ist und sich mehr erhofft hat, dann bleib optimistisch: Wenn ihr bereits offen über eure Gefühle sprecht, ihr immer häufiger den Kontakt zueinander sucht, von einer gemeinsamen Zukunft träumt und ihr einander eventuell schon Freunde oder Familie vorgestellt habt, dann stehen die Zeichen für eine mögliche Beziehung ziemlich gut. Denn authentische Gefühle und eine Affäre schließen sich nicht aus. Erst wenn du beginnst, ernsthaft unter der Situation zu leiden, solltest du die Notbremse ziehen. Führ dir vor Augen, was du wert bist: Du bist keine Zweitbesetzung, sondern eine Erstbesetzung!
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