Studie: Österreichische Singles vermissen Zärtlichkeiten mehr als Sex
Die Mehrheit der Singles vermisst körperliche Nähe wie Umarmungen oder Streicheleinheiten mehr als sexuelle Intimität. Insbesondere Männer scheinen regelrechte Zärtlichkeits-Junkies zu sein – sie verspüren im Alltag ein sehr großes Bedürfnis nach Körperkontakt und sehnen sich nach jemandem, der sie festhält und ihnen durchs Haar wuschelt. Frauen bekommen Umarmungen und Nähe häufiger bei Freund:innen oder innerhalb der Familie. Die Singles der Gen Z*) vermissen körperliche Nähe überdurchschnittlich stark, sie schaffen es aber auch besser, sich Berührungen und Zärtlichkeiten außerhalb einer Beziehung zu holen. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag von ElitePartner.at.
Sechs von zehn Singles fehlen Zärtlichkeiten wie Umarmungen oder Streicheleinheiten mehr als Sex (gleich viele Männer wie Frauen). Fast genauso viele (59%) sehnen sich nach jemandem, der sie in den Arm nimmt, ihnen durch die Haare wuschelt oder einen Arm um sie legt – alleinstehende Männer vermissen diese Berührungen stärker als Frauen (62% vs. 56%). Mehr als die Hälfte der Singles (55%) wünscht sich jemanden, um abends beim Fernsehen oder Einschlafen zu kuscheln; ebenfalls mehr Männer als Frauen (61% vs. 50%).
Insgesamt schaffen es Frauen deutlich besser dieses Bedürfnis nach Berührung zu stillen, indem sie etwa Freund:innen regelmäßig umarmen (Frauen 51% vs. Männer 44%) oder körperliche Nähe innerhalb der Familie – Kinder, Eltern oder Geschwister – bekommen (Frauen 50% vs. Männer 36%). Männer hingegen verwöhnen sich auch mal selbst: Jeder zweite Mann gibt an, sich durch Berührungen etwas Gutes zu tun, bei den Frauen sagen dies nur 40 Prozent.
Single-Männer sind regelrechte Zärtlichkeits-Junkies und sehnen sich nach körperlicher Nähe. Single-Frauen kompensieren das häufig durch Freund:innen und Familienmitglieder.
Gen Z: Starke Sehnsucht nach körperlicher Nähe
Vor allem Singles der Gen Z sehnen sich nach körperlicher Nähe. Mit 59 Prozent verspüren überdurchschnittlich viele junge Menschen ein großes Bedürfnis nach Berührung im Alltag, verglichen mit dem Gesamtdurchschnitt (43%). Sieben von zehn Befragten wünschen sich jemanden, der sie hält, ihnen durch die Haare wuschelt oder einen Arm um sie legt (68% vs. gesamt 59%). Mehr als jede:r Zweite berichtet zudem von seelischer und körperlicher Anspannung aufgrund fehlender Berührungen (53% vs. gesamt 36%).
Wenn es darum geht sich Nähe zu holen, spielen bei dieser Altersgruppe neben Freundschaften auch Sexualpartner:innen außerhalb fester Partnerschaften eine bedeutende Rolle: Mehr als die Hälfte umarmt regelmäßig Freund:innen (56% vs. gesamt 48%) und jede:r Dritte stillt das Bedürfnis nach körperlicher Nähe durch Sex ohne Beziehung (36% vs. gesamt 22%).
Die Singles der Gen Z vermissen körperliche Nähe überdurchschnittlich stark. Sie schaffen es aber auch besser, sich Berührungen außerhalb einer Beziehung zu holen.
„Der Mangel an körperlicher Nähe und Berührung hat einen tiefen Einfluss auf das Wohlbefinden der Singles. Besonders Männer und junge Menschen unter 30 Jahren leiden unter dem Fehlen an Körperkontakt. Berührungen sind nicht nur ein Zeichen von Zuneigung, sondern ein elementares Bedürfnis, das in vielen Lebensbereichen spürbar wird. Die Sehnsucht danach begleitet die Singles sowohl im Alltag als auch in intimen Momenten und viele finden Streicheleinheiten in Freundschaften, Familie oder in der Selbstberührung. Der Gen Z gelingt es am besten, für ihren Wunsch nach Zärtlichkeit zu sorgen.“
ElitePartner-Psychologin Lisa Fischbach.
*) Gen Z bzw. Generation Z: Generation Z bezeichnet junge Menschen der Geburtenjahrgänge von 1994 bis 2010.