Trotz Body Positivity Bewegung: Jede:r zweite unter 30-Jährige will Schönheitsidealen entsprechen
Die „Body Positivity Bewegung“ setzt sich für die Abschaffung unrealistischer und diskriminierender Schönheitsideale ein. Im Rahmen einer bevölkerungsrepräsentativen Studie befragte ElitePartner die Österreicher:innen zum Einfluss diverser Models in der Werbung, über die Rolle von Sport bis zur Zufriedenheit mit dem eigenen Körper und Schönheits-OPs. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Befragten eine unkomplizierte und gesunde Beziehung zu ihrem Aussehen hat: Die Österreicher:innen essen, worauf sie Lust haben (82%), finden sich selbst insgesamt schön (70%) und sind mit ihrem Körper so zufrieden, wie er ist (63%). Letzteres bestätigen jedoch deutlich mehr Männer (70%) als Frauen (57%). Insgesamt fühlen sich Männer dem gesellschaftlichen Druck weniger ausgesetzt (19% vs. Frauen 34%). Sie kümmern sich folglich weniger um traditionelle Schönheitsideale (69% vs. Frauen 64%), machen Sport, weil es ihnen einfach Spaß macht (65% vs. Frauen 54%) und achten seltener auf ihre Ernährung (44% vs. Frauen 51%). Frauen finden es gut, dass in der Werbung heutzutage mehr diverse Menschen in Bezug auf Alter, Gewicht oder Hautfarbe gezeigt werden (85%, Männer 73%).
Männer fühlen sich dem gesellschaftlichen Druck weniger ausgesetzt und kümmern sich nicht so sehr um traditionelle Schönheitsideale.
Je älter, desto zufriedener
Am kritischsten setzen sich Österreicher:innen unter 30 Jahren mit dem eigenen Körper auseinander: Mehr als die Hälfte macht Sport, um gut auszusehen und den Körper zu formen. 48 Prozent wünschen sich, mehr so auszusehen wie ihre Idole auf Instagram oder in Film und Fernsehen. Und knapp 30 Prozent würden – sofern sie mehr Geld hätten – in ihr Aussehen investieren, z.B. in Schönheits-OPs. Mit zunehmendem Alter steigt die Zufriedenheit mit sich selbst deutlich: Bei den unter 30-Jährigen kümmert sich die Hälfte nicht um traditionelle Schönheitsideale, ab 30 Jahren trifft das auf 60 Prozent zu, zwischen 40 und 60 bestätigen 70 Prozent diese Aussage und bei den über 60-Jährigen machen sich bereits acht von zehn Befragten nichts mehr daraus.
Liierte sind mit eigenem Körper zufriedener
Unterschiede zeigen sich auch je nach Beziehungsstatus: Befragte in Partnerschaften sind zufriedener mit dem eigenen Körper (66% vs. Singles 57%) und machen eher Sport, weil er ihnen Spaß macht (61% vs. Singles 54%).
Eine gute Beziehung zu uns selbst ist die Grundlage für Selbstakzeptanz, persönliche Zufriedenheit und einen stabilen Selbstwert. Das strahlen Menschen dann auch aus. In glücklichen Partnerschaften bestätigen sich Paare wechselseitig in ihrem Gefühl, ok zu sein, wie sie sind. Singles müssen diesen emotionalen Zustand allein in sich herstellen, gleichzeitig sind sie gesellschaftlicher Betrachtung stärker ausgesetzt. Umso wichtiger ist es, sich bewusst von Schönheitsidealen zu distanzieren und Selbstliebe zu entwickeln.“
ElitePartner-Psychologin Lisa Fischbach
Jede:r vierte Kärntner:in würde in Schönheits-OP investieren
Auch im Bundesländervergleich zeigen sich interessante Unterschiede: Die Vorarlberger:innen sind am zufriedensten mit ihrem Körper (71%), am wenigsten die Niederösterreicher:innen (58%). 72 Prozent der Oberösterreicher:innen gehen recht gelassen mit der Frage nach traditionellen Schönheitsidealen um, wohingegen die Wiener:innen mit 61 Prozent nicht ganz so entspannt sind. In Niederösterreich (30%) und Wien (29%) wünschen sich die Befragten auch deutlich öfter, wie die eigenen Idole auszusehen, den Tiroler:innen ist das hingegen ziemlich egal (16%). Auch bei der Frage nach Schönheits-OPs gibt es regionale Abweichungen: Nur 12 Prozent der Oberösterreicher:innen hätten gerne mehr Geld, um in ihr Aussehen zu investieren, bei den Kärtner:innen hätten gerne 26 Prozent mehr Geld dafür.